Neuraltherapie:

Sie ist eng mit der Einführung der Lokalanästhetika in der Medizin verknüpft. Neuraltherapie ist ebenfalls eine Form der Regulationstherapie. Sie will entgleiste Regelvorgänge auf verschiedenen physiologischen Ebenen normalisieren. Chronisch belastende übergeordnete Faktoren sollen ausgeschaltet werden. Dafür kommen in erster Linie Lokalanästhetika in bestimmten Techniken zum Einsatz. Am häufigsten verwendet werden dabei Procain und Lidocain in einer Konzentration von 0,5% bis max. 1%. Diese können über Injektionen, Quaddelungen intrakutan, an lokalen Schmerzpunkten gegeben werden. Bis heute hat sich die Neuraltherapie zu einem komplexen System ganzheitlicher Medizin entwickelt. Neben der Lokal - und Segmenttherapie verschiedenster Schmerzzustände und entzündlicher Erkrankungen nimmt die Behandlung funktioneller, vegetativer und hormoneller Dysregulation einen breiten Raum ein. Die Störfeldsuche, die Behandlung der Störfelder und eine differenzierte Betrachtung der verschiedenen Reaktionsweisen bei Vorhandensein von Störfeldern sowie lokale und systemische Umstimmungsverfahren bei Regulationsstarren erweitern die Möglichkeiten der Neuraltherapie. Es können über Injektionen an lokalen Schmerzpunkten in das dazugehörige Segment oder in ein Störfeld gute Erfolge erzielt werden. Jede Narbe kann ein Störfeld bedeuten. Die Grundlage der Neuraltherapie ist die Segmenttherapie. Diese besagt, dass Hautbereiche mit anderen Bereichen und Organen des Körpers über die Nerven in Verbindung stehen. Jeder Rückenmarksabschnitt versorgt bestimmte Organe, Segmentgewebe und Hautbereiche mit Nerven. Diese Einheit wird auch " Reflexzone " oder " HEADsche Zone " genannt. Wenn diese entsprechenden Hautbereiche betäubt werden, so sollten, über eine reflexartige Reaktion der Nerven im Rückenmark, auch die betreffenden Organe mit angesprochen werden. Die Gründer der Lehre - die Brüder Ferdinand und Walter Huneke fanden heraus, dass ein Betäubungsmittel, welches ins Gewebe gespritzt wurde, Kopfschmerzen heilen kann. Die Methode wurde zunächst Heilanästhesie genannt, später aber in " Segmenttherapie mit Lokalanästhetika " umbenannt. Neuraltherapie hat einiges mit der traditionellen chinesischen Akupunktur gemeinsam. Auch sie kann Störfelder ausschalten. Die Neuraltherapie ist bisher weder international noch von der Schulmedizin anerkannt.